Perle
aus meinem letzten traum
blieb mir eine perle
blauschimmernd
wie die meere
dunkelbraun
wie die berge
grün
wie die erde
ich träumte wohl
mir die welt
polierbar
mit einem seidentuch
Sonntag, 23. Oktober 2011
Samstag, 22. Oktober 2011
Sonntag, 9. Oktober 2011
Klopfen
Es klopft an der Tür. Da er niemanden erwartet, zögert er. Wieder und wieder klopft es. Er geht nicht zur Tür, rührt sich nicht. Es gibt ihn nicht.
All die Jahre hat niemand etwas von ihm gewollt. Das hat ihm nichts ausgemacht. Er hat gut gelebt. Gegessen und geschlafen, und abends aus dem Fenster geschaut. Das Schnarchen des Nachbarn kennt er ebenso gut wie das Stöhnen der Nachbarin bei ihren Spielen mit wechselnden Partnern. Der Musiker über ihm spielt regelmäßig dieselben Partituren, und der Choleriker unter ihm wird mehrmals die Woche laut.
Sie haben ihn einfach vergessen. Auch das hat seine Vorteile.
Aber er hat immer geahnt, dass es so kommen würde. Ein Klopfen reißt ihn einmal aus seinem entspannten Leben, um ihn gierig hineinzusaugen in den Schlund der Welt. Wie in einem schlechten Traum.
Und nun klopft es. Er zögert. Zögert lange.Mit geschlossenen Augen, den Atem angehalten, öffnet er die Tür. Als er endlich die Augen öffnet, steht dort niemand.
Freitag, 7. Oktober 2011
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