Mittwoch, 30. Januar 2008

Morgennebel

Morgennebel
in der Regenstadt
Motorgeräusche
Autos schemenhaft
Hundegebell im Häuserblock
Katzen plündern
scheppernd Abfall
ein Zecher, durchnässt
sucht sein Zuhause
und die Straßenlaternen
verlöschen
wie feuchte Kerzen

Samstag, 19. Januar 2008

Die Krähe

Die Krähe draußen im Garten
sie macht mir Angst

hinterlässt mit ihren Krallen
flüchtige Spuren
im Schnee

hüpft auf den Fenstersims

beobachtet
deinen schweren Atem
regungslos
mit scharfem Blick

springt ab

und mit kräftigem Flügelschlag
schwingt sie sich hoch

in den Himmel hinauf

Freitag, 18. Januar 2008

Wenn

Hinter den Wolken versteckt
nicht weit von unseren Herzen
liegt das Geheimnis,
das uns den Weg zum Glück
eröffnen kann

wenn der Himmel
einmal aufklart

Freitag, 11. Januar 2008

Treibend

Durchdringende Stille
weckt mich
und ich liege
in einem Lotusblatt
treibend
auf dem kleinen Teich
gleich hinter unserem Haus

Mittwoch, 9. Januar 2008

Dämmerung

Wir gingen eigene Wege
als unsere Sonne
den Zenit längst
überschritten hatte

Es war Leichtsinn
getrennt in die drohende
Dunkelheit aufzubrechen

Langsam wird es Nacht
und keiner von uns
sieht noch
voraus

Ich habe Angst allein
Und du?

Sonntag, 6. Januar 2008

Narben

Du hast tief gegraben
wenn du mich berührt hast
und als du fortgingst
blieben Narben zurück

es fließt kein Blut mehr
alles ist verkrustet
doch ich wage nicht
daran zu kratzen

Samstag, 5. Januar 2008

Nur Gerüchte

Gerüchteweise
liebe ich dich nicht mehr
betrüge dich mit mir
schenke dir fremde Blicke
streichle dich ohne Hände

Gerüchteweise
bin ich tot

Freitag, 4. Januar 2008

Trost

Wenn der Wind dreht
und auf dem alten Fluss
Wellen sich türmen
die Zugvögel
in der Luft stehen
und dunkle Wolken
das Ende der Welt
verkünden

dann bin ich froh
in deinen Armen zu liegen
auch wenn du
schon lange fort bist